Die KIA Metropol Arena, seit drei Jahren ist sie für etwas mehr als ein halbes Jahr mein zweites zu Hause,
denn hier bestreiten die Basketballer der Nürnberg Falcons ihre Heimspiele in der zweiten Basketball-Bundesliga.




Ich kann nicht sagen, dass ich ein Sportfan bin. Um ehrlich zu sein kenne ich keine einzige Regel. Das Spiel und vor allem der Ausgang, Sieg oder Niederlage sind für mich persönlich zweitrangig.
Was mich interessiert sind die Emotionen der Spieler auf dem Feld, der Fans in den Blöcken - der Freudenjubel wenn ein Korb oder ein Tor fällt - die Wut und die Enttäuschung,
die sich Luft machen muss, wenn es mal nicht gut läuft,
Fehlentscheidungen getroffen werden oder die Mannschaft nicht liefert wie erhofft.

Sport lebt vom Einsatz und Kampfgeist - vom Durchbeißen, hartem Training, hohem persönlichen Einsatz.
Jedes Mal versuchen das Beste zu geben, auch wenn man angeschlagen ist, schlecht geschlafen oder ein persönliches Tief. Die Mannschaft und die Fans verlassen sich auf einen, sie zählen darauf,
dass man Leistung bringt.
Sport, das sind triumphale Siege, aber auch schwere Niederlagen und vor allem:
Das Zueinanderhalten!
Fan sein, das heißt nicht, sich wie ein Fähnchen nach dem Wind drehen und dem zuzujubeln,
der grade Tabellenerster ist.
Es bedeutet loyal hinter jemandem zu stehen, an jemanden zu glauben, zu supporten, da zu sein, Präsenz zu zeigen,
in den Farben des Vereins, beim Spiel und teilweise auch in der Freizeit. Man soll sehen: Wir sind wir!




Ich weiß noch wie es war, als ich das erste Mal am Spielfeldrand stand. Nervös, unsicher, wo darf ich hin, wo nicht, wie ist der Ablauf, welche Situationen werden sich ergeben - kriege ich die Motive, die ich mir vorstelle???
Das Tolle an meiner Arbeit? Egal, ob in meinem Hauptberuf als Erzieher oder als Fotograf, die Arbeit mit Menschen ist immer spannend, immer anders. In meiner fotografischen Arbeit bin ich inzwischen sehr gelassen und entspannt, aber eins ist es nicht geworden und das ist mir persönlich auch sehr wichtig: Es ist nicht zur Routine geworden!
Die Fotografie, ob im Sport oder in der Musik ist für mich kein bloßer Job oder Auftrag.
Ich habe die Freiheit mich dem zu widmen, was mich interessiert, was ich gerne mache, worin ich einen Sinn sehe,
es zu unterstützen, meine Zeit zu investieren.



Hinter allem was ich tue steht eine Überzeugung und mein persönlicher Anspruch jedes Mal mein Bestes zu geben.
Mein Bestes...das ist nicht jeden Tag gleich. Jeder von uns Momente, in denen er sich fragt: Warum mache ich das?
Niederlagen bringen einen oft weiter als Erfolge, denn nur aus seinen Fehlern lernt man.
Wie im Sport: Hinfallen und wieder aufstehen!
Die Welt ist nicht rosa rot, es ist nicht alles einfach, es klappt auch nicht alles, was man sich vornimmt.
Aber aufgeben ist keine Option!
"Comfort - the enemy of progress!"




Gestern, am 26.04.25 war das letzte Heimspiel der Falcons, jetzt startet die Sommerpause. Es war ein emotionaler Abend: Wir alle verabschieden für uns ein halbes Jahr voneinander, manche Gesichter werden wir im kommenden Oktober nicht mehr auf dem Feld oder in der Halle sehen. Spieler werden wechseln, unsere Moderatorin Mo wird nicht mehr am Spielfeldrand stehen und wer weiß welche Änderungen es noch geben wird. Sport ist Entwicklung, Veränderung, Fortschritt.
Planen, umsetzen, reflektieren, anpassen - aus Fehlern lernen, Stärken stärken und Schwächen schwächen.
Im Team und in der Halle geht es aber letzten Endes um das Miteinander von Menschen, die die gleiche Leidenschaft teilen.
Es entstehen Beziehungen, Freundschaften - Vorfreude, nicht nur aufs nächste Spiel, sondern darauf,
bestimmte Gesichter wiederzusehen, neue Leute und Bekanntschaften zu schließen und gemeinsam Zeit zu verbringen.



Die kommende Sommerpause wird lang und die Spiele, die Stimmung in der Halle werden mir fehlen.
Wenn man schon so lange die gleichen Menschen begleitet, so viel Zeit in der gleichen Halle verbringt, dann fühlt es sich irgendwann ein Stück weit an wie nach Hause zu kommen. Es ist alles so gewohnt und vertraut, das es schwer ist das alles mal für eine längere Zeit nicht zu sehen.
Ich bin extrem dankbar, dass sich meine Fotografie im Laufe der Zeit so entwickelt hat, dass ich viele solcher besonderen Momente festhalten darf, dass ich so viel sehen darf, so viele tolle Menschen kennengerlernt habe.
